Der Rabenstein im Herbst
Oben auf waldiger, felsiger Höh’, umweht vom brausenden Herbststurm,
Späht ich herab in das einsame Thal und schaut nach dem hohen Gebirgswald,
Welcher mit waldigen Höhen umkränzt die reiche, gesegnete Ebene.
Freundliches Glockengeläute ertönt inmitten der stürmischen Windsbraut,
Tönet empor aus dem Wiesengrund vom Dorfe am schlängelnden Bache.
Frisch und kalt vom Berg her braust, Vorbote des Winters, der Nordwest,
Seinem herbstlichen Hauche schon ist gewichen das Grün in den Wäldern.
Und mit blaurothem Gewandte erscheint bewaldet das Höhengebirge.
Nur noch, alleine, in grünendem Saum, hinziehend am Grunde der Berge.
Prangend die Fichte, die Zierde des Forst’s, mit herrlichem Grün am Gebirge.
Homburg v.d.H., dem 21 October 1845
Dr. Friedrich Rolle